Wie sieht der Alltag im Tierheim aus?
Wir starten täglich um 7:00 Uhr mit einer Gassi-Runde für jeden unserer Hunde. An manchen Tagen geht es dabei auch auf den umzäunten Hundeplatz zum ausgiebigen Toben und Spielen. Danach gibt es Frühstück und dann fängt der tägliche Großputz an. Alle Hundeboxen werden ausgeräumt, gründlich gereinigt und anschließend wieder gemütlich eingerichtet. Zeitgleich kümmert sich eine andere Fachkraft um das Katzenhaus. Hierbei gibt es ebenfalls erstmal Frühstück und dann fällt ebenfalls die gründliche Reinigung inklusive das Frischmachen der Katzenklos und anschließende gemütliche Einrichten der Zimmer an. Während des Putzens wird kräftig gelüftet und alle Katzen bekommen frisches Futter und meistens auch das ein oder andere zusätzliche Leckerchen oder eine kleine Streichelpause. Dasselbe steht in unserem Wildkatzenhaus an. Die Wilden freuen sich in der Regel jedoch mehr über ein Zusatz-Leckerchen als über Streicheleinheiten😉 In unserem Katzenhaus befindet sich ebenfalls der Kleintierbereich. Auch hier besteht die morgendliche Arbeit aus Putzen, Einrichten und Füttern.
Da unser Alltag sehr routiniert ist, wird es nach der Vormittagsarbeit still. Während die MitarbeiterInnen die ganzen Putzutensilien säubern und den Müll wegbringen, genehmigen sich unsere Tiere meist ihren wohlverdienten Mittagsschlaf.
Dann gibt es auch für die Mitarbeiter-/innen eine kurze Pause, bevor dann der Nachmittagsbetrieb los geht. Zwischen Gesprächen mit Interessenten und Gassi-Gängern bekommen am Nachmittag alle Zimmer und Hundeboxen eine erneute schnelle Reinigung. Die Katzen und Kleintiere werden nachgefüttert, Medikamente werden gegeben, und um 17:30 gibt es das Abendessen für unsere Hunde.
Neben den zugänglichen Bereichen des Tierheims gibt es ebenfalls noch unsere Isolier- und Quarantänestationen für kranke und ungeimpfte Tiere. Diese werden ebenfalls täglich komplett gereinigt und diese Tiere benötigen häufig eine intensivere Pflege.
Und während täglich der ganz normale „Tierheim-Wahnsinn“ läuft, müssen Tierarzttermine und Büroarbeiten untergebracht werden, wie auch Behandlungen und Medikamente gegeben werden. Da ist ein pünktlicher Feierabend eine echte Rarität.
Ihr seht also es gibt viel zu tun bei uns 😉
Wenn Ihr uns etwas Arbeit abnehmen könnt und wollt, dann schaut gerne einmal auf der Seite “Zeit spenden” vorbei.
Was ist das Wildkatzenhaus?
Unser Wildkatzenhaus ist eine Einrichtung für unsere nicht vermittelbaren Katzen. Sie haben dort ein eigenes kleines Häuschen mit verschiedenen Zugängen. Auf dem an der Wand angebrachten Brettsystem steht eine Vielzahl an Körbchen, Häuschen und Höhlen, welche mit kuscheligen Decken und Kissen ausgelegt sind. Im Winter wird das Haus beheizt und im Sommer bietet es einen schattigen und kühlen Rückzugsort. Ebenfalls gibt es Kratzbäume und Katzenklos. Es wird 2x am Tag geputzt und gefüttert. Trockenfutter und Wasser stehen ständig zur Verfügung. Unsere „Wildkatzen“ können sich frei auf und um das Tierheimgelände herum bewegen. Durch eine geplante Umgewöhnungsphase in unserem „Anbau“ bevor die Katzen in die Freiheit entlassen werden, können wir beobachten, dass unsere Katzen das Wildkatzenhaus in der Regel als neues Zuhause annehmen und uns regelmäßig besuchen. Selbstverständlich sind alle ins Wildkatzenhaus entlassenen Tiere kastriert, gechipt und geimpft. Bei Auffälligkeiten werden die Katzen gefangen und tierärztlich untersucht/versorgt.
Was passiert, wenn es im Tierheim keinen Platz mehr gibt?
Die Ablehnung von Übereignungstieren behält das Tierheim sich in jedem Fall vor – egal wie ausgeschöpft die Kapazitäten sind. Für Notfälle hält das Tierheim in der Regel immer Plätze frei. Sollte das Tierheim in Ausnahmefällen jedoch so überlastet sein, dass das Tier nicht aufgenommen werden kann, dann findet sich mit Tierärzten, ehrenamtlichen Helfern und anderen Tierschutzorganisationen immer eine Lösung.
Wie lange bleibt ein Tier im Tierheim und was passiert, wenn es nicht vermittelt wird?
Unsere Tiere bleiben bis zur Vermittlung bei uns. Es kann leider manchmal vorkommen, dass ein Tier über eine längere Zeit bei uns sitzt.
Für unsere Hunde erhöhen wir die Vermittlungschancen in einem solchen Fall dadurch, dass das Tier zu einer unserer Partnerorganisationen in Norddeutschland umziehen darf. Im neuen Umfeld gab es in der Vergangenheit oftmals den erhofften Vermittlungserfolg.
Bei unseren Katzen sind es oft die sehr scheuen Tiere, die weniger gute Chancen in der Vermittlung haben. Viele Katzen gewinnen durch die Zuwendung von MitarbeiterInnen und auch insbesondere den ehrenamtlichen HelferInnen zunehmend an Vertrauen, wodurch die Vermittlungschancen stark erhöht werden. Ab und zu kommt es vor, dass eine Katze auch über einen langen Zeitraum kein Vertrauen aufbauen kann. Diese Katzen dürfen nach einer abgestimmten Übergangszeit in unserem „Anbau“ in unser Wildkatzenhaus umziehen. Dort können selbst die scheusten Katzen ein glückliches und selbst bestimmtes Leben führen.
Werden Tiere im Tierheim eingeschläfert?
Es gibt im Tierheim keine Einschläferungen aufgrund von geringen Vermittlungschancen!
Natürlich kommt es leider vor, dass ein Tier schwer krank wird oder in einem hohen Alter aufgrund von Altersschwäche erlöst werden muss. Das Tierheim lässt bei einer Aussicht auf Heilung jedoch nichts unversucht. Die Einschläferung erfolgt lediglich auf Empfehlung des behandelnden Tierarztes, wenn das Leiden des Tieres untragbar wird und eine Heilung/Besserung in keinem Verhältnis dazu steht. Zum Glück sind diese Fälle jedoch sehr selten.
Haben alle Tierheimtiere einen Schaden?
Natürlich nicht! Im Tierheim gibt es allerlei Tiere mit den unterschiedlichsten Vorgeschichten. Natürlich gibt es im Tierheim auch traumatisierte Tiere mit unschöner Vorgeschichte, welche einiges an Vorerfahrung und Geduld benötigen. Selbstverständlich gibt es aber auch vollkommen unbelastete Tiere. Unsere Bewohner kommen aus den unterschiedlichsten Gründen zu uns ins Tierheim. Nicht immer musste das Tier schlechte Vorerfahrungen in seinem Leben machen. Es gibt Tiere jeden Alters aus liebevoller Haltung, die aus den unterschiedlichsten persönlichen Gründen abgegeben werden müssen. Auch kann ein Tier, welches über eine andere Tierschutzorganisation zu uns gekommen ist, völlig unauffällig sein. Im Tierheim gibt es auch Welpen und Junghunde sowie Kitten und Jungkatzen, welche noch vollkommen unerfahren sind und erst noch die prägenden Lebenserfahrungen vor sich haben.
Wie bei allen Tieren gilt auch im Tierheim:
Jedes Tier hat sein ganz individuelles Wesen. Ob vom Züchter oder aus dem Tierschutz. Das Wesen eines Tieres muss zum Wesen seines Halters passen und dabei spielt die Herkunft keine Rolle. Bitte lasse Dich von den Vorurteilen gegenüber Tierschutztieren nicht abschrecken. Lese gerne unsere Vermittlungstexte der jeweiligen Tiere. Diese zeigen Dir ein gutes Bild des Tieres und bei einem unverbindlichen Kennenlernen kannst Du Dich im Tierheim selbst davon überzeugen, dass diese Vorurteile haltlos sind.
Warum kostet es etwas ein Tierheimtier zu adoptieren?
Während die Tiere im Tierheim leben, fallen hohe Kosten an. Neben der täglichen Versorgung, werden alle unsere Tiere gechipt, geimpft und kastriert. Sie sind während ihrer Zeit bei uns mehrmals beim Tierarzt vorstellig. Die Schutzgebühr deckt nur einen winzigen Teil dieser Kosten ab. Vielmehr noch soll sie die Ernsthaftigkeit einer Adoption gewährleisten. Im Falle einer gescheiterten Vermittlung und der damit verbundenen Rückgabe des Tieres an das Kreistierheim wird die Schutzgebühr nicht erstattet.
Warum passt nicht jeder Interessen?
Das Wohl unserer Tiere steht immer an erster Stelle!
Unsere Aufgabe ist es für das Wohl unserer Tiere zu sorgen. Daher ist unser Vermittlungsprozess langwierig und wird streng geprüft. Dies dient natürlich nicht der Schikane oder der Abschreckung von potenziellen Adoptanten, sondern soll sicherstellen, dass das jeweilige Tier ein bestmögliches Zuhause bekommt. Während des Prozesses kann sich herausstellen, dass sich die Lebensumstände o.ä. eines Interessenten nicht mit der potenziellen Haltung des Tieres vereinbaren lassen. In diesem Fall kann eine Vermittlung leider nicht stattfinden.
Es kann vorkommen, dass jemand einem bestimmten Tier aus unserer Sicht kein artgerechtes Zuhause bieten kann. Das ist weder für die Person noch für uns angenehm. Dennoch steht das Wohl des Tieres immer an erster Stelle!
Kann ich mit den Hunden spazieren gehen?
Sehr gerne! In der Regel ist dies täglich, auch am Wochenende und Feiertagen ab 14 – 16 Uhr möglich (die Hunde sollten bis spätestens 16.45 Uhr wieder zurück sein), denn unsere Hunde freuen sich sehr über ausgiebige Spaziergänge mit ehrenamtlichen Gassi-Gängern. Es muss dafür ein fester Termin vereinbart werden, dies kann per Telefon oder per E-Mail erfolgen, es wird dann geprüft ob ein passender Hund da ist, da nicht alle Hunde, aus diversen Gründen, mitgegeben werden können. Wir bitten um Dein Verständnis, dass es vorkommen kann, dass Dein Wunschhund schon reserviert ist.
Generell gilt: Feste Interessenten haben Vorrang! Das gilt auch, wenn ein Hund schon zum Gassigehen reserviert wurde, deshalb behalten wir uns in solchen Fällen vor, Dir einen anderen Hund mitzugeben oder leider den Termin abzusagen wenn keine andere Möglichkeit besteht.
Voraussetzung für das Gassigehen ist die Vollendung des 18. Lebensjahres. Beim erstmaligen Gassigehen bekommst Du im Tierheim eine Information zu den Regeln und Pflichten beim Gassigehen. Da es leider schon vorgekommen ist, dass Hunde nicht vom Gassigehen zurückgebracht wurden, behalten wir uns vor während Eurer Gassi-Runde ein Pfand einzubehalten. In der Regel wird als Pfand der Personalausweis über die Zeit des Spaziergangs hinterlegt.
Kann ich im Tierheim helfen?
Über ehrenamtliche Hilfe freuen wir uns immer. Egal ob beim Gassigehen, Tiere verwöhnen oder Ordnung schaffen. Im Tierheim sind die Aufgaben vielseitig und es findet sich in der Regel immer etwas zu tun. Weitere Informationen findest du auf der Seite “Zeit spenden“.
Möchtest Du uns unterstützen, dann melde Dich gerne telefonisch (07441 3331) oder per Mail (tierheim@tierschutzverein-fds.de) bei uns, um alles Weitere zu besprechen.
Kann ich im Tierheim ein Praktikum machen?
Grundsätzlich sind Praktika im Tierheim möglich. Wir sind jedoch ein kleines Team und es kann sein, dass in manchen Zeiträumen nicht genug Kapazität vorhanden ist, um eine zusätzliche Person einzuarbeiten und betreuen.
Melde Dich gerne telefonisch (07441 3331) oder per Mail (tierheim@tierschutzverein-fds.de), dann können wir das weitere Vorgehen besprechen.
Ich habe ein Tier gefunden, was tun?
Wenn Du ein Tier gefunden hast, dann gibt es auf unserer Website unter dem Bereich Fundtiere Tipps zum weiteren Vorgehen.
Mein Tier ist entlaufen, was tun?
Wenn Du Dein Tier vermisst, so gibt es auf der Seite Tier entlaufen Tipps zum weiteren Vorgehen.
Tierquälerei beobachtet, was tun?
Wenn Du eine Tierquälerei beobachtet oder berechtigten Anlass zum Zweifel über das Wohlergehen eines Tieres hast, dann melde dies bitte beim örtlichen Veterinäramt oder der Polizei. In solchen Fällen verfügt das Tierheim leider über keinerlei rechtlicher Handhabe.
Veterinär- und Verbraucherschutzamt Reichsstraße 11, 72250 Freudenstadt Telefon: 07441 920 4201 vetamt@kreis-fds.de | Polizeirevier Freudenstadt Marktplatz 47, 72250 Freudenstadt Telefon: 07441 5360 freudenstadt.prev@polizei.bwl.de |